2. Preis, 2005, Wettbewerb im Rahmen der Bundesgartenschau
mit Andreas Dittrich und Felix Lüdicke
Der Lenbachplatz bildet ein wichtiges Ensemble am Münchner Altstadtring.
Das räumliche Gefüge wird jedoch durch Elemente der Infrastruktur und des Verkehrs zergliedert.
Übrig bleiben kaum begreifbare einzelne Orte - und die Frage:
ist den noch ein „Platz da?“
Die einzelnen Orte im Raumsystem des Lenbachplatzes werden herausgearbeitet.
Dazu soll durch das Wegnehmen von Eindrücken ein Perspektivenwechsel bei den Passanten stattfinden.
Neben dem Übertragen des BUGA Prinzips „Perspektivenwechsel“ auf den Stadtraum soll der
Öffentlichkeit hierdurch ein Arbeitsfeld der Landschaftsarchitektur veranschaulicht werden.
Teilstücke des Lenbachplatzes werden durch „BUGA Wände“ eingerahmt. Diese Bereiche werden vom übrigen Platz-
System abgetrennt und sind durch Eingänge betretbar. Die verloren gegangen Qualitäten werden so wieder sichtbar.
Die Eingriffe betreffen Rest-Rasenflächen am Lenbachplatz, dessen Tram-Haltestelle, und den Maximiliansbrunnen.
Anstatt zum Durch-Eilen, sind Passanten hier jetzt wieder zum Ver-Weilen eingeladen.
Wandelbares Schwimmstadion für die olympischen
Sommerspiele 2012 in Leipzig
mit Andreas Pippig, 2004
Für das Schwimmstadion wurde innerhalb der bestehenden Masterplanung ein neuer Ort am Flutbecken Leipzigs gefunden.
Von Anfang an wurde auch für die viel längere Zeit der Nach-Olympianutzung geplant. Das Bad sollte nach den Spielen
als Freizeit- und Wellnesseinrichtung funktionieren und nur noch bei Bedarf Sportveranstaltungen ausrichten.
Dieser Herausforderung wird das Stadion mit einer mobilen Hülle gerecht. Während der Olympiade öffnet sich diese auf der
Zugangsebene und leitet Besucher auf die Ränge.
Nach den Wettkämpfen werden teils temporäre Tribünen rückgebaut und Trainingsbecken in Pools umgebaut -
es entsteht eine räumliche Abfolge von den restlichen Rängen über die Umkleiden, die beiden Beckenebenen hinaus
auf die Liegewiese und zum Flutbecken.
Das Öffnen der Hülle in diese Richtung stärkt diese Qualität entscheidend und verwandelt das Bad bei entsprechender Witterung
in ein Freibad. Optimale Wettkampfbedingungen sowie eine attraktive Nachnutzung ist somit gesichert.
Die Tragkonstruktion überspannt ca. 100m, und besteht aus räumlichen Fachwerk-Rahmenträgern. Sie betonen die Ausrichtung
zum Flutbecken, der Ausblick aus dem Stadium unterscheidet nicht zwischen Fassade und Dach.
Die Hülle besteht aus luftgefüllten Pneukissen. Um das Stadium zu öffnen, werden diese entleert, unter die Hülle gefahren
und dort eingefaltet verstaut.
Revitalisierung alter Waalhafen, Rotterdam
groupE contest "finding the urban condition" 2002
mit Thomas Popp
Seit 1990 befindet sich Rotterdams Hafen mit seiner Geschichte als einer der wichtigsten Häfen Europas
im strukturellen Wandel. Vor allem entlang der Neuen Maas (Rheinmündung) wurden alte Hafenareale
umgenutzt und neu interpretiert, so z.B. beim Kop van Zuid, auf dem Wohnungen und Büros ihren Platz an der Waterfront finden.
Das Projekt sieht für den Alten Waalhafen eine Umstrukturierung vor und geht dabei einen Schritt weiter:
Es entsteht eine Wohnüberbauung mit besonderem Bezug zum Element Wasser, zur Tide (Ebbe/Flut) und zur Geschichte des Hafens,
unterstützt durch städtische Infrastruktur, Büros und ein ozeanisches Institut.
Gebaut wird nicht nur am Wasser, sonder auch auf und im Wasser.
Das Areal erstreckt sich über 5 Piers, die jeweils das Wohnen in eine spezielle Beziehung
zum Wasser setzen (Tidenhub ca. 2,00 m): vom Wasser als Grenze bis hin zum Wasser als Aussenraum.
Die Wohngebäude an den Rändern der Piers setzen diese Beziehung räumlich um.
Die Mittelachse der Piers beinhaltet Büros, Schulen, Ämter und Geschäte.
An der Nordseite der dargestellten Pier bilden die Volumen Höfe am Wasser, die im Wechsel als Garten oder abfallend
als Strand funktionieren. An der Südseite, zum durch den Brückenschlag gebildeten Becken, bietet eine gestaffelte
Bebauung den Bewohnern Blickbezug zum Wasser. Private Aussenräume schwimmen auf dem Wasser.
Alle Räume verändern sind mit dem Auf und Ab des Wassers, manche ständig und langsam, andere abrupt und plötzlich, je nach Geometrie der Wasserkante.
Die neue urbane Komponente wird die Veränderung des Raums durch den Tiedenhub.